Seit sechs Wochen wohnt Lilo bei uns

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Abholung

Der Hunde-Laufstall ist aufgebaut, eine Tasche mit den wichtigsten Utensilien (Wasserflasche, Feuchttücher, Unterlagen usw.) vorbereitet und auch das Auto ist umgebaut. Für den Transport wurde einer der Rücksitze ausgebaut und an dessen Stelle die Hundebox festgezurrt.

Am Freitag, den 11. März ging es dann früh morgens los Richtung Vårgårda. Ca 4 ½ Stunden Autofahrt hin und am selben Tag noch einmal zurück – dann aber mit Lilo und mit einigen zusätzlichen Pausen.

Die Fahrt selbst war wesentlich angenehmer als beim letzten Mal: viel Sonnenschein und ab und an noch Felder, auf denen der Schnee lag. So kamen wir wie geplant zur Mittagszeit bei der Züchterin an und wurden dort von Lilo gleich freudig begrüßt. Ob sie uns wiedererkannt hat? Vermutlich nicht, aber es zeigte uns, dass Lilo eine aufgeweckte französische Bulldogge ist.

Nachdem der Papierkram (Kaufvertrag, Ahnentafel, Impfungen usw.) erledigt war, ging es kurz in den hauseigenen Zooladen, wo wir neben Futter auch ein Halsband, eine Leine und einen langen Knochen kauften. Zudem einen kleinen Pullover, denn noch ist es draußen zu kalt für Lilo.

Um Lilo nicht gleich zu traumatisieren, habe ich sie auf dem Weg nach Hause in ihrer Kuscheldecke im Schoss gehalten. Eigentlich war die Idee, sobald sie eingeschlafen wäre, sie in die Box zu legen. Aber Lilo schlief immer nur ganz kurze Etappen (Power-Napping) und ein Umzug in die Box war so nicht möglich. Dafür war die Fahrt zurück aber auch problemlos. Von Rast zu Rast wurde sie selbstsicherer und fraß unterwegs sogar ihr Futter. Die von anderen Hundebesitzern angekündigte „Kotzerei“ blieb uns glücklicherweise erspart.

Abends waren wir dann wieder zuhause und Lilo immer noch ganz aufgekratzt. So bezog sie ihren Laufstall und wurde nur langsam ruhiger. Die Fahrt selbst schien sie aber unbeschadet überstanden zu haben.

Die ersten sechs Wochen zuhause

Inzwischen sind sechs Wochen vergangen und kleine Unfälle (Pippi im Laufstall) passierten hier und da – aber es wurde von Tag zu Tag besser. Dafür hatten wir eine Phase von deutlichem Protestpinkeln – immer dann, wenn ihr etwas nicht passte. Und das, obwohl wir gerade vorher mit ihr draußen waren. Aber auch das scheint vorüber – Klopf auf Holz. Damit Lilo freier im Garten laufen kann, haben wir erst einen provisorischen Hühnerzaun gespannt, der verhindert, dass Lilo versehentlich doch mal auf die Straße rennt. Seit einigen Tagen ist Stefan dabei, diesen Drahtzaun durch einen stabileren und schöneren Holzzaun zu ersetzen – denn Lilo hat herausgefunden, dass der Drahtzaun weich ist und sie diesen einfach umtreten kann.

Soweit – und so sie will – hört sie gut. Sie kann auf ihren Namen hören, „Sitz“ und „Bleib“ sowie „Komm“. „Nein“ kann sie auch, dass aber auch nur, weil es am häufigsten „geübt“ wird L. Aber all das nur, wenn wirklich nichts ablenkt und man am besten sichtbar eine Hand voll Leckerli dabei hat. Aber wir wollen daran glauben, dass es mit jedem Tag besser wird.

Mit 12 Wochen wurde sie auch das dritte Mal beim hiesigen Tierarzt geimpft, ihre Tollwutschutzimpfung bekommt sie dann erst im Sommer.

Ab heute geht sie auch zur Welpenschule – die ersten zwei Mal wird sie dabei individuell betreut. Vielleicht hilft das ja ihr und uns ein wenig, denn an der Leine laufen funktioniert eher schlecht als recht. Zu stark sind ihre Entdeckerwünsche.

Die beiden Springer Spaniel unserer Nachbarn sind für Lilo interessant, Angst hat sie keine. Da beide aber etwas grob im Umgang mit anderen Hunden sind, darf Lilo nur am Zaun schnuppern und nicht zu ihnen. Selbst ihre Besitzer empfehlen keinen direkten Kontakt. Aufpassen müssen wir so nur auf die beiden schwarzen Katzen, die hier um uns herum wohnen, beide mögen Lilo nicht (Buckeln, Fauchen, Anschleichen für Angriff).

In der Nachbarschaft hat Lilo aber seit einer Woche eine andere Hündin als Freundin gefunden. Diese ist zwar gefühlt 10x so groß, Lilo stört das aber nicht und sie lernt schnell, wie Hundespielen geht. Natürlich ist sie auf Grund ihres Alters noch schnell k.o. und braucht dann eine längere Pause.

Und sonst: wir üben alle möglichen Dinge/Geräusche, damit Lilo sie kennt und keine Angst davor entwickelt. Z.B. Staub saugen, Abwaschen, Boden wischen, Rasen mähen usw. Sie ist dabei mehr neugierig als ängstlich und muss so eher bestimmt zurückgeschickt werden.

So lernt sie unglaublich schnell und fremde Dinge sind ihr nur die ersten fünf Minuten komisch. Inzwischen ist es egal ob Auto, Wohnmobil, Bus oder Zug gefahren wird – für Lilo ist all das kein Problem mehr. In der Stockholmer Innenstadt herumlaufen ist für sie eher spannend als beängstigend. Auch andere Hunde sind eher Spielkameraden als Feinde und dabei spielt es für Lilo keine Rolle, wie groß diese sind.

Mal schauen, was Lilo in den nächsten sechs Wochen alles so lernt und was sie dann besser als heute kann.

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