Pikachu, Kontrolleur, Pferd, Trängselskatt, wirre Blicke und e-Autos
Was für ein Wochenende! Oder genauer, was für ein Samstag!
Wir wussten ja schon während der Woche, dass wir am Samstag einen Renault Zoe zur längeren Probefahrt abholen dürfen (bis einschließlich Mittwoch). Freitag ist es dann Stefan noch gelungen, einen VW e-Up klar zu machen. Ebenfalls von Samstag, aber nur bis Montag früh. Also ideale Voraussetzungen um beide e-Autos direkt miteinander vergleichen zu können.
Und so ging es früh zu Fuß bis zur Ormsta-Station. Von dort sollte es mit der Roslagsbanan bis in die Stadt gehen. Aber nach dem Abfahrtsanzeiger hatten wir noch mehr als eine halbe Stunde Wartezeit. Also sind wir früh weiter zur Vallentuna Station gelaufen. Um dann kurz vor Erreichen der Station einen Zug an uns vorbeifahren zu sehen. Der Einsetzer stand nicht auf der Anzeigetafel. Dafür lief vor uns dann aber Pikachu, eine Pokémon-Figur in Lebensgröße. Also eher eine junge Frau im Pikachu-Strampler.
Während ich noch die SL-Access-Karte auf Guthaben prüfte, kam der nächste Zug. Im Zug dann die nächste Überraschung als der Kontrolleur kam: Geld ist zwar drauf auf der Karte, nur reicht aber nicht. “Aber nicht so schlimm, solange kein Kontrolleur kommt” so seine Aussage.
Ok..?! Also fuhren wir bis zur Endstation und luden dort dann die SL-Karte großzügig auf. Weiter ging es nun mit der U-Bahn. Dort trafen wir zur weiteren Verwirrung auf relativ erwachsene Menschen in Pferde- oder Lemuren-Stramplern. Fasching kennen die Schweden doch eigentlich gar nicht..?
Da ich nach der bisherigen Strecke und dem bisher erlebten schon leicht verwirrt schien, hab ich dann scheinbar angefangen zu halluzinieren. Ich habe doch wirklich gemeint, dass SL eine “Trängselskatt” (also eine Art Maut) für die U-Bahn haben will. Dabei lief auf den Schildern nur der Hinweis durch, dass es “Trängselrisk” (also „Verstopfungsgefahr“ auf bestimmten Treppen) gibt, da einige Rolltreppen nach einem Unfall letzte Woche ausgeschaltet sind. Kurz vor unserem Zielbahnhof machte mich noch folgende Werbung bei der Zugeinfahrt wirre.
Da träumt man so vor sich hin und auf einmal starrt einen die Frau mit großen Augen an. Werbung auf TV-Bildschirmen kann erschreckend sein ;-)
Bei VW in Hammarby angekommen, hieß es etwas warten bis das Geschäft öffnete. Dafür war vor den Türen schon ordentlich Betrieb – mit mehr als zweifelshaften Gestalten. Das Äußere kann also scheinbar täuschen.
Nach einer umfassenden Erklärung, die uns nach der Restreichweite gute 20 Kilometer gekostet hat, ging es mit dem e-Up nach Kungsängen zum Zoe. Und mit jedem Kilometer näher wurde uns die Bedeutung des Wortes Restreichweitenangst immer klarer. Die Restreichweitenanzeige ging deutlich schneller zurück als wir Kilometer zurücklegten. So wurde während der Fahrt der Eco-Modus aktiviert und freiwillig die Heizung abgeschaltet. Alles um auch wenigstens das nächste Ziel: Renault in Kungsängen zu erreichen. Hoffentlich gibt es dort eine Steckdose zum Nachtanken.
Gab es nicht, dafür aber auch keinen Verkäufer, der uns etwas zu dem Zoe hätte erklären können. Führerschein und Legitimation kopiert, Schlüsselkarte in die Hand und den Zoe aus dem Autohaus gefahren. „Viel Spaß und einfach ausprobieren“ war das Letzte was wir vom Verkäufer hörten. Dann ging es im Konvoi nach Hause und hier an die Steckdosen. Aber nicht lange. Zwei E-Autos an der selben Sicherung, führte ganz schnell zum „Poff“ eben jener. Also wurde eben nur ein Auto nach dem anderen geladen.
Wie unser Fazit zu den getesteten E-Autos ist, dazu später mehr. Ein wenig Zeit zum Testen bleibt uns ja noch.