Aufgaben, Tenta, OP und Advent

Buchmaterial für einen schwedisch Teilzeitkurs

Nein, wir haben nicht Nichts zu berichten, wir haben einfach nur keine Zeit um etwas ins Blog zu schreiben. Darum ist hier gerade wenig los.

Stefan hat einiges auf Arbeit zu tun und auch mein Studium fordert mich ganz schön. Jede Woche für den deutschen Teil des Studium mindestens eine neue Grammatikaufgabe und dazu noch mindestens eine Aufgabe aus dem Bereich Kultur, Mündlich oder Phonetik. Was bin ich froh, dass ich nicht den 100% Kurs genommen habe.

Nun ist es ja leider wirklich so, dass man die Grammatik seiner eigenen Sprache eher schlecht erklären kann – man landet schnell beim „Das ist halt so“.
Der „pädagogische Hintergedanke“ des Kurses selbst will mir nicht klar werden – ich will später ja jungen Schweden Deutsch als Fremdsprache beibringen (wie schon bisher) und nicht an einem deutschen Gymnasium den Deutschleistungskurs mit Schwerpunkt Grammatik geben (wollt ich auch nie).
Klar muss man beim Lehren und Lernen auch die Grammatik berücksichtigen, aber bedarf es dafür Kenntnisse zur Bestimmung des „Substantiv Adverbial“? Ich bin wirklich davon überzeugt: Nein!
Denn nicht einmal deutsche Kleinkinder lernen die Sprache mit Hilfe eingepaukter Grammatikregeln.
Wozu dieser Quatsch führt, kann sich jeder von älteren Schweden anhören:
für – um – durch -gegen – ohne
Oder: an – auf – hinter – in – neben – über – unter – vor – zwischen

Präpositions-Reime, die den Kasus bestimmen, wurden bis zum Erbrechen gepaukt und sind als Einziges hängen geblieben. Ein „Hallo, ich heiße …“ dagegen können sie meist nicht mehr sagen. *ironie an* Da war der Unterricht ja ein voller Erfolg. *ironie aus*

Naja, ich versuch mich da einfach weiter durchzubeißen, mal schauen wie lange noch.

Auch der schwedische Teil hat es in sich – dicke Theorie-Wälzer lesen und anschließend komplizierte Abhandlungen dazu schreiben. Wie man mit so viel theoretischem Blabla dann aber einem Schüler die Sprache beibringen soll, hab ich damit auch nicht gelernt, so rein praktisch gesehen.
Sowohl Deutsch (führt bisher eher zur Verbesserung meiner Grammatikkenntnisse im Deutschen) als auch Schwedisch (rein theoretisch) geben mir momentan keinen Anhaltspunkt zum Unterrichten. Beide Kurse sind meilenweit weg von der Praxis in der Schule. Traurig dass Universität und Ausbildung so abstrakt sein können und nichts mehr mit der Realität und Praxis zu tun haben. Nun kann ich auch verstehen, dass einige Anwärter für’s Lehrerprogramm erst ziemlich spät feststellen (nämlich beim Praktikum), dass sie eine „Kinderallergie“ haben. Für Theoretiker muss so ein Studiengang bis zum Praktikum das Paradies sein, die Realität danach sieht dagegen komplett anders aus. Nun aber genug des Frustes.

Ansonsten darf ich gerade Schulnoten für meine sechste bis neunte Klasse Deutsch geben und auch sonst gibt es noch Einiges vorzubereiten, bevor ich meinen Weihnachtsurlaub genießen könnte. Mal schauen, ob da überhaupt Zeit für bleibt.

Diesen Dienstag hatte ich meine Nasen-OP. Keine kosmetische – sondern eine notwendige in der Hoffnung irgendwann dann doch mal durch die Nase atmen zu können. Denn dass wurde in den letzten Jahren immer schwerer. Und nur durch den Mund zu atmen führt dann doch leider häufiger zu Erkältungen. Den besten Witz machte der Arzt aber nach der OP als er meinte: „Die nächsten 3-4 Wochen keinen Stress, nicht dass die OP-Wunde aufgeht.“ Haha, wie soll das gehen, an einer Schule und dann auch noch kurz vor Weihnachten.
Aber ich kann und will mich über das Krankenhaus und den Arzt nicht beschweren, denn wirklich vorbildlich wurde mir alles detailiert erklärt, alles zur Sicherheit noch einmal abgefragt und jeder Schritt sorgfältig überprüft.

Neben all dem versuchen wir noch ein wenig Adventsstimmung aufkommen zu lassen. Das ist aber auch nicht so einfach. Denn im November hatten wir gerade einmal 7 bzw. 8 Stunden Sonnenschein. Im ganzen November! Sonst war der Himmel tagsüber nur gleichmäßig grau und von aufhellendem Schnee war weit und breit nichts zu sehen. Grauer Himmel färbt auf’s Gemüt ab – viele Stockholmer wurden dann auch leicht deppert – mich eingeschlossen. Drum hab ich mir dann meine Tageslichtlampe wieder aufgestellt.

Morgen werden dann Plätzchen gebacken – für noch mehr fröhliche Stimmung.

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