Handwerkliches Können

Unsere neue Küche noch verpackt…

Nachdem wir ja Anfang des Jahres unser Schlafzimmer und Mitte des Jahres unser Wohnzimmer renoviert/saniert hatten, wollten wir nun auch noch die olle ’69-Küche aus- und eine neue Küche eingebaut haben.

So waren wir bei einigen hiesigen Küchenstudios und haben versucht mit unserem knapp gesetzten Budget eine moderne, funktionale aber auch energiesparende Küche zu bekommen. Während einige Küchenstudios nichts passendes anzubieten hatten, hat Puustelli unser maximales Budget um fast das doppelte überschritten und war damit aus dem Rennen. Wir waren schon nahe dran, die Küche komplett selbst rauszureißen und anschließend selbst auch eine neue einzubauen, da fand Stefan die Firma “Absoluta Kök” (Häcker-Küchen in Deutschland) die uns ein gutes Angebot machten. Zudem konnten wir unsere Elektrogeräte (des Preises und der Energiesparsamkeit wegen) kaufen, wo wir wollten. Entscheidend war aber das Angebot, dass sie auch die Handwerker zum Auf- und Einbau der Küche mit “anbieten” konnten. Also alles aus einer Hand. Leider keine Selbstverständlichkeit bei schwedischen Küchenstudios.

Nachdem wir also die Küche selbst herausgerissen hatten und die Wochen bis zur Lieferung durchrechneten, bekamen wir ein wenig Stress ob das Tapezieren, Fußboden legen und die sonstigen Arbeiten noch zu schaffen wären. Unser Küchenaufbauer hat uns dann angeboten, dass er uns Maler/Tapezierer und Fußbodenleger schicken kann – gegen Geld natürlich. Da bei Stefan aufgrund des Jobwechseln ordentlich Stress herrschte und auch bei mir durch die gesundheitlichen Einschränkungen die Arbeit immer mehr wurde, haben wir das Angebot angenommen. Ein Fehler wie sich im Nachhinein herausstellte.

So ging das Spachteln nicht fehlerfrei, das Malern musste mehrfach nachgebessert werden, das Tapezieren endete damit, dass wir die Tapete abgerissen haben und neue besorgen mussten. Selbst der Fußboden ist nicht mitgedacht verlegt worden. Eine Katastrophe jagte also die nächste und unser größtes Problem war die fehlende Kommunikationsmöglichkeit – denn wir sind weder des polnischen, litauischen oder russischen mächtig. Und sie nicht dem schwedischen :-(
Mit einiger Nacharbeit konnten wir die gröbsten Fehler beheben.

Damit endete aber die Odyssee nicht, denn auch unser schwedischer Küchenbauer erwies sich als Elefant im Porzellanladen. Nicht ein Küchenschrank blieb ohne Macken, die Arbeitsplatten wurden beschädigt und zu allem Überfluss hat er auch noch beim Aufbau die neuen Tapeten in der Küche beschädigt… *aaaaarg*

Die Handwerker sind endlich weg. Es wird eingeräumt.

Sein Elektriker vergaß die 10A-Sicherung gegen eine 16A Sicherung auszutauschen, so dass der Wasserkocher jedes Mal die Sicherung kommen ließ, sofern noch ein anderes Küchengerät lief. Sein Wassermonteur war ebenfalls mit Motivation am Werk als er die alte Spüle abklemmte – so sehr, dass es ca. zwei Tage unbemerkt in den Fußboden tropfte.
Und die Erklärung des Küchenaufbauers: Wir wollten dass ja so schnell fertig haben, zudem kann man für so wenig Geld nicht so viel erwarten und generell wären wir zu pingelig. Wir sollten ihm auch die Möglichkeit zur Nachbesserung geben. Ja klar, nur warum muss ich erst ein Furnier des Schranks beschädigen um es dann “Huschifuschi” mit den Lackstift anzumalen? Zudem lassen sich eine beschädigte Arbeitsplatte bzw. eine angesägte Arbeitsplatte nicht reparieren.

Da wir nun aber beide wirklich komplett mit den Nerven am Ende waren, haben wir uns auf die lächerlich kleine Entschädigung eingelassen, anstatt die Drohung das Angebot der Nachbesserung anzunehmen. Wir wollten nur noch die  “schwedischen Handwerker” loswerden.

Sorry, aber selten soviel Mist und Unfähigkeit wie mit diesen Handwerkern erlebt – und das können wir auch mit Fug und Recht behaupten, nachdem wir ja die beiden anderen Zimmer problemlos selbst renoviert hatten. Hoffentlich ist das nicht der schwedische Handwerkerstandard!