Spass mit der schwedischen Post

Anhand der Überschrift lässt sich erahnen, dass es sich nicht um wirkliche Späße handelt, sondern ich/wir vielmehr äußerst verärgert über die Gebahren der hiesigen Post sind. Doch dazu von Anfang an:

Von meinen Großeltern erwartete ich ein Paket zum Geburtstag – mit Leckereien von Lebkuchen-Schmidt aus Nürnberg. Da diese auch nach gut zwei Wochen noch nicht bei mir angekommen war, forschte ich nach. Erst bei meinen Großeltern direkt, dann hier bei der Post. Aufgrund der fehlenden Paket-ID wurden wir immer wieder abgewimmelt, dass man so nicht nach dem Paket suchen könne. Lutz hatte schließlich eine Malmöer Nummer rausgesucht, wo ihm eine nette Dame mitteilte, dass angeblich drei Pakete in der letzten Zeit für uns hergeschickt worden seien. Zwei davon hatten wir bekommen – eines auch schon an die neue Adresse, wo ich es dem Postboten direkt abnehmen konnte. Das dritte solle schon eine Weile in der Vi-Butik in Fruängen liegen und auf mich warten.

Etwas erstaunt über diese Nachricht, da ich ja keine Benachrichtigung erhalten hatte, ging ich direkt nach der Arbeit dort vorbei. Die Dame suchte etwas herum, meinte aber schließlich, dass sie ohne die Paket-ID nichts machen könne. Sie schrieb sich meine Kontaktdaten auf und wollte sich am nächsten Tag darum kümmern. Ich rief anschließend noch meine Großeltern an, dass sie sich nach der Paket-ID erkundigen mögen.

Am nächsten Tag fand ich auf unserer Sipgate-Mailbox einen Anruf, den ich mir (liegt ja alles online abrufbar) gleich anhörte und anschließend mit der neuen Sipgate-App und meinem iPod touch meine Großeltern zurückrief, da sie mir die Paketnummer mitteilen konnten. So bewaffnet machten wir uns erneut auf den Weg zur Poststelle. Selbst mit der Nummer fanden sie nichts, “so sehr sie sich auch bemühten”. Wir diskutierten eine Weile und es fand sich immer noch mein Zettel am Monitor – es sah so aus, als wäre nichts damit passiert. Schließlich mussten wir auch diesmal unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Ich rief am folgenden Tag direkt selbst bei Lebkuchen-Schmidt an, um die Paketnummer noch einmal zu kontrollieren. Dabei stellte sich heraus, dass es gar keine wirklich Paket-ID sei, sondern nur eine interne, laufende Nummer, die eben jedes zu verschickende Paket erhalte. Ich fragte dann gleich, mit welchem Anbieter sie es denn versendet hätten, um so ggf. besser nachforschen zu können. Es sei per DPD oder DHL verschickt worden, als Päckchen. Na super – Päckchen bekommen keine Paket-ID und sind nicht versichert, d.h., es ist daher nahezu ausgeschlossen, es zu verfolgen und weitere Informationen zu erhalten. Ein schon angestoßener Nachforschungsauftrag seitens Lebkuchen-Schmidt könne ca. drei Monate dauern – auch keine sehr heitere Aussicht.

Leider brachten auch weitere Telefonate mit den verschiedensten Hotline-Mitarbeitern der schwedischen Post keine neuen Erkenntnisse – daher hatte ich die ganze Sache schon abgehakt. Doch heute kam dann wieder Leben ins Geschehen. Als Rückmeldung auf meine Mail, mein Arbeitszeugnis zu bekommen, las ich, dass mir das Zeugnis zugeschickt wurde, jedoch wieder nach Deutschland zurückkam – “nicht zustellbar”. Ich solle doch (m)eine richtige Adresse angeben.

Das brachte mich zum Grübeln. Sofort rief ich bei der Post an, und wollte dazu etwas wissen – warum Briefe oder Pakete nicht ankommen bzw. wo diese geblieben sind. Dort sagte man mir, dass ich mich, wenn ich umgezogen bin, bei der schwedischen Adressänderungs”behörde” melden müsse, damit alle Postzusteller wüssten, wo ich wohne. Es reiche nicht, dass ich dem Skatteverket (Finanzamt) Bescheid gebe, was normalerweise die zentrale Anlaufstelle für solche Dinge für alle Firmen ist; z.B. die Banken und Versicherungen erhalten darüber die aktuellen Adressdaten. Warum allerdings einige Briefe ankamen, andere dagegen gar nicht, konnte keiner erklären. Das hängt wohl von der Willkühr jedes einzelnen Postboten zusammen.

So, wie man es aus Deutschland kennt, dass man, wenn man die Adresse eines anderen hat, einfach Post hinschickt und diese definitiv dort ausgeliefert wird, läuft das hier anscheinend nicht. Es reicht nicht, dass der Name an der Tür (also an unserem Briefkasten – ja, der Postbote kommt hier direkt an die Tür :-) steht; der Name auch an einer allgemeinen Tafel am Hauseingang noch einmal auftaucht, und ich beim Skatteverket entsprechend mit der neuen Adresse gemeldet bin. Nein, die Post weiss davon nichts, und auch andere Zusteller wissen davon nichts, wenn man nicht jedem einzeln Bescheid gibt oder eben “Svensk Adressändring” beauftragt. Diese hatten wir bewusst aussen vorgelassen, da wir gesehen hatten, wie “gut” der Nachsendeauftrag bei Fabian und Anita funktionierte… Für mich war dieser “Verein” auch hauptsächlich dafür da, auf den Gedanken, dass ich mal keine oder weniger Post bekäme, wäre ich nie gekommen.

Jedenfalls konnte ich mich auf deren Webseite online nicht registrieren, da man ebenfalls seine alte Adresse angeben soll, die natürlich nicht mehr mit der aktuellen (im Register stehenden) übereinstimmt. So blieb wieder nur der Griff zum Telefon. Dort nahm man meine alten und auch die neuen Adressdaten auf und würde mir einen Brief senden, den ich unterschreiben und zurücksenden solle, damit die Adressänderung bestätigt wird und die Zusteller diese dann erhalten können. Nachdem ich schon aufgelegt hatte, stellte sich mir natürlich die Frage, ob dieser Brief denn auch ankommen wird, wenn die Post ja der Meinung ist, dass sie nicht wüsste, wo ich aktuell wohne…

Also muss ich warten, was die nächsten Tage so bringen und anschließend hoffen, dass die nächsten Briefe und Pakete dann wenigstens ankommen.

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