Restauration Fiat Ducato Hobby 600
Schon während unseres Campingurlaubs kam der Regen durch die Dichtung eines hinteren Seitenfensters und so beschlossen wir – wieder daheim – am 25. Juli, das Fenster auszubauen und mit speziellem Dichtungsmaterial wieder einzubauen. Zu diesem Fenster kam dann eine Aluschiene (eine Art Dichtung zwischen Dach und Wand) und anschließend noch das Küchenfenster. Mit dem Ausbau des Küchenfensters kam dann eine böse Überraschung in Form von weißem Schimmelpilz und Torf statt verleimtem Holz zum Vorschein. Also wurde der Hobby abgemeldet, komplett eingepackt und nach dem Ausbau der Küche wurde alles, was nass und schimmlig war, herausgerissen. Dank einiger Webseiten wussten wir, wo nach Schrauben zu suchen ist und worauf es noch zu achten galt. Auch, dass die Außenwand lieber durch Spanngurte gesichert wird, damit sie nicht einfach „herunterfällt“, wenn keine Küchenzeile oder anderen haltenden Teile mehr im Wohnmobil sind.
Wir parkten den EOS auf der Auffahrt und funktionierten unseren Carport zur Schreinerei um. Jedes verschimmelte bzw. verfaulte Stück wurde durch ein passendes neues Stück in Handarbeit ersetzt. Aufgrund des Alters des Wohnmobils und der eher schlechten bis gar nicht vorhandenen Ersatzteilversorgung des Wohnmobilbauers musste gut überlegt werden, wie was ersetzt werden konnte. Kreativität war gefragt.
Mit der Fertigstellung des Inneneinbaus mussten auch größere Stellen an der Außenwand ausgebessert werden. Da wir den alten Farbton nicht wussten und er zudem das Wohnmobil eher wie einen trägen Wal ausschauen lies, wurde eine neue Farbe gesucht. Gerne hätten wir das Metallicblau von Bette genommen, aber das geht nur zu sprühen. Wir mussten aber die Farbe rollen, da sprühen im Freien einfach nicht geht. Zudem wollten wir, wie es ursprünglich am Wohnmobil war, zwei Farben benutzen. So wurde es ein leuchtendes blau und ein cremiges weiß. Da Stefan die Schreinerarbeiten übernommen hatte, war mein Part der des Malers. Die alte Farbe wurde ordentlich angeschliffen und so gut es ging wurden die alten Malerpinselspuren (des Vorgängers) versucht wegzuschleifen. Überraschenderweise bekam unser Nachbar die Möglichkeit, seinen Garten (also die Gerölllandschaft) anlegen zu lassen. Mit der Vorwarnung von einer Woche ging es in den Endspurt. So wurde auch im Dunkeln gespachtelt, nur damit die Malerarbeiten rechtzeitig vor dem Baustart fertig wurden. Wer will schon Sand und Dreck auf frisch gemalerten Stellen. Auch die Wohnraumtür wurde so gut es geht repariert – eigentlich hätte diese komplett neu aufgearbeitet werden müssen.
Zum Abschluss aller Malerarbeiten wurde die nicht funktionierende Klimaanlage durch ein neues Dachfenster ersetzt. Kaum war das Loch entsprechend groß gesägt, fing es richtig an zu regnen. So wie es eigentlich auch fast während der gesamten Zeit immer wieder regnete.
Nach dem Einbau der Fenster und der Leisten wurde das Wohnmobil ganz unfreiwillig ordentlich getestet – es regnete wieder, doch es kam kein Wasser mehr ins Wohnmobil. Also jedenfalls im Wohnteil. Vorne ins Fahrerhaus kam leider immer noch etwas Wasser. Den durchnässten Fußboden hatten wir deswegen schon herausgerissen und entsorgt. Es ging dann also im Fahrerhaus weiter. Ein neuer Fensterheber, neue Türdichtungen und auch die Frontscheibe wurde rundherum abgedichtet. Anschließend wurde ein komplett neuer Fußboden von Stefan verlegt (Geräuschdämmung, Bitumen und Teppich).
Das letzte Wochenende haben wir damit verbracht, den Motorraum, soweit es notwendig war, in Ordnung zu bringen. Ölstände prüfen und entsprechend auffüllen, Elektrikprobleme beheben usw. Anschließend wurde der komplette Unterboden mit Unterbodenschutz gestrichen, was wirklich eine absolut Sch…-Aufgabe ist. Nun ist das Wohnmobil aber komplett durchrestauriert und bekam an den Seiten sowie am Heck ein Reflexband, damit es im Dunkeln auch in Zukunft schon rechtzeitig von anderen gesehen wird.
Heute Vormittag habe ich dann das Wohnmobil von Außen und von Innen gereinigt. Nun bedarf es leider noch einer Reparatur in der Werkstatt (eine Blattfederhalterung ist durchgerostet) und dann kommen irgendwann auch die neuen Sitzbezüge für Fahrer- und Beifahrerstuhl und dann, dann sind wir richtig zufrieden mit der Arbeit und haben ein Wohnmobil fast komplett alleine repariert und restauriert.
Nach einer Winterpause können wir im nächsten Jahr bequem und trocken umherreisen…