Wer war Hanna Rydh?
Hanna Albertina Rydh, geboren am 12. Februar 1891 in Stockholm, gestorben am 29 Juni 1964 in Solna, war eine schwedische Archäologin und Politikerin. Die Hanna Rydhs gata in Fruängen in Stockholm ist nach ihr benannt.
1919 promovierte Hanna Rydh in Archäologie an der Universität Uppsala mit der Arbeit: “Dosenförmige Spangen aus der Wikingerzeit” (“Dosformiga spännen från vikingatiden”) – als erste Frau in Schweden. Sie führte archäologischen Untersuchungen in Birka und Adelsö, des weiteren interessierte sie sich auch für Gotland zur Steinzeit und der jüngeren Eisenzeit. Zusammen mit ihrem Ehemann Bror Schnittger hat sie die Burgruine Aranäs in Westschweden in den Jahren 1916-1925 ausgegraben. Sie nahm auch an Ausgrabungen außerhalb Schwedens teil. Im Jahre 1924 wurde sie Assistentin am Musée des Antiquité nationales und war verantwortlich für die Sammlungen der Altsteinzeit. Rydh forschte danach auch in den Pyrenäen.
Rydh heiratete nach Schnittgers Tod Mortimer Munck af Rosenschöld, der von 1931-1938 Regierungspräsident von Jämtland war. In den Jahren als Regierungspräsidentenfrau unternahm Rydh besondere Anstrengungen für das kulturelle Erbe der Grafschaft im Allgemeinen und Jämtlands Landesmuseum Jamtli im besonderen. Ihr Interesse am Kunstgewerbe und insbesondere der Gemeindekostüme waren gepaart mit sozialem und feministischem Engagement. Nachdem ihr Mann 1938 in den Ruhestand trat, kandidierte Sie als erste Frau in Schweden für das Amt als Regierungspräsidentin.
Hanna Rydh hat zahlreiche populärwissenschaftliche Berichte geschrieben. Sie war auch Vorsitzende des Fredrika-Bremer-Verbandes von 1937-1949, sowie dessen internationalem Gegenstück, der International Alliance of Women 1946-1952.
In den Jahren 1943-1944 war Hanna Rydh Parlamentsmitglied in der Zweiten Kammer in Stockholm. Im Parlament setzte sie sich insbesondere für die Verbesserung der Situation von Frauen ein, wie etwa Hausmeisterinnen oder Lehrerinnen im öffentlichen Dienst.
Übersetzung aus dem Schwedischen, Quelle: Wikipedia