Midsommar
Schon seit Wochen, wenn nicht Monaten, fiebert jeder halbwegs normale Schwede diesem Ereignis entgegen – Midsommar. “Wie wird das Wetter?”, “Wo ist was los?” sind nur einige der Fragen, die unter anderem die Metro in der letzten Zeit versuchte, zu klären.
Stockholm ist über die Midsommar-Tage fast leer, lediglich Touristen und “Gegner” bleiben. Das ist seit gestern auch deutlich zu spüren, denn die Straßen waren wie ausgestorben. Da wir es noch nicht zu einem Sommerhäuschen auf einer einsamen Schäre geschafft haben, auf die wir uns selbst verziehen könnten, und wir bisher noch nicht im Skansen waren, nahmen wir dies zum Anlass, dorthin zu fahren.
Der Eintritt in den Park, wo man Elche, Rentiere, Bären etc. sehen kann und ein bisschen was zum schwedischen Leben aus vergangenen Zeiten erfährt, ist mit 110kr sonst schon nicht sooo preiswert, doch heute waren sogar 130kr pro Person zu bezahlen. Die Schlange am Eingang war trotzdem lang, doch wir gelangten recht schnell hinein. Schlange stehen ist in Schweden ja normal und ich fühlte mich ein wenig an das Anstehen vor dem Messegelände erinnert.
Wir schlenderten erst ein wenig an den Tiergehegen vorbei, bis wir uns dann kurz vor 14:00 Uhr zum zentralen Festplatz aufmachten, um dem “Majstångsresning” (dem Aufrichten des Maibaums) zuzuschauen. Wir schafften es sogar bis fast nach vorne zur Absperrung, doch der Blick wurde trotzdem durch viele Köpfe und hochgereckte Arme und Hände mit jeglicher Art von Kameras verbaut. Der anschließende Tanz um den Maibaum wurde etwas wuselig, so dass wir lieber weiter durch den Park schlenderten.
Lutz hatte für den kleinen Hunger zwischendurch schicke Blätterteigtaschen mit Spinat, Feta – und extra für mich auch welche mit Schinken – vorbereitet, die wir in kleinen Picknicks zusammen mit Kaffee verschlangen. Zum Glück hielt sich auch das Wetter – erst als wir auf dem Nachhauseweg waren, fing es an zu regnen.
Eine kleine Auswahl der heutigen Fotos:
Auf dem letzten Bild, wo so viele Nuckel in der Steinschale liegen, scheint es sich um den zelebrierten Abschied der Kinder von ihren liebgewonnenen Saugern zu handeln. Frei nach dem Motto: Ich werfe meinen Nuckel hier hinein und beende damit offiziell meine Nuckelzeit. Ob das Lilli auch schaffen würde? ;-)