Zeit zum Luft holen
Die letzten zwei Monate Studium waren wirklich fordernd. Pro fünf Wochen Kurs jeweils gute 1000 Seiten unterschiedlichste, komprimierte Kursliteratur lesen, regelmäßige 3-4 stündige Seminare und Gruppenarbeiten sowie umfassende schriftliche Hausarbeiten. Da blieb nicht mal Zeit für’s Wochenende.
Freizeit und Privatleben sind – so scheint es – bei der UU mit Studienbeginn abzugeben. Ich habe ja unfreiwillig den großen Luxus keine kleinen Kinder zu versorgen. Wie man das Studium als Mutter oder Vater schaffen soll, ist mir absolut unklar. „Nebenbei“ Arbeiten kann man absolut knicken, aber auf diesen Umstand wurde schon vorher von der Uni hingewiesen.
Aktuell läuft der dritte Kurs – „Ausbildung im realen Schulleben“. Diesen Kurs brauch ich nicht machen, da ich doch tatsächlich mal etwas gut gerechnet bekommen habe – nämlich meine bisher Arbeitserfahrung an Schulen. War zwar etwas chaotisch, hat aber einen Tag vor Arbeitsantritt geklappt. Momentan warte ich noch auf den, hoffentlich, positiven Bescheid für die beiden anderen Praktika. Das würde mir viel Stress nehmen und zudem die Möglichkeit geben, während des nächsten Praktikumzeitraums arbeiten zu gehen. Mal wieder echtes, eigenes Geld verdienen. Aber noch weiß ich nichts Genaues und bisher hat sich die UU nicht als so professionell herausgestellt wie man vermuten würde. Aber das gehört hier nicht hin.
So habe ich nun also ein wenig Zeit und kann Kräfte sammeln für den nächsten Kurs und das kommende Semester. Ich habe schon einmal angefangen die kommende Kursliteratur zu lesen. Aber Soziologiebücher mit Beschreibungen und Verweisen zur DDR und Sowjetunion (si!) sind nur einschläfernd – mir fehlt die Verbindung/Erkenntnis zur Arbeit als Lehrer. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass es keine neueren Bücher in dem Bereich gibt.
Eigentlich wollte ich ja im aktuellen Zeitraum schon ein wenig an der Schule arbeiten, leider nimmt der „Hundekindergarten“ Lilo nach den Testtagen nicht. Sie ist „französische bulldoggisch“ größenwahnsinnig und will nach Zurechtweisung/Unterordnung im Rudel nur nach Hause. Sie ist also „nicht Kindergarten tauglich“. Da müssen wir wohl noch etwas mehr dran arbeiten. Ansonsten ist die kleine Dame inzwischen schon 10 Monate alt.
Die letzte Woche herrschte in Stockholm nach ein „wenig“ Schneefall (wohl 50-60 cm nur am Mittwoch) einfach nur Chaos. Räumdienste, Streufahrzeuge waren hier draußen nicht gesehen und auch innerstädtisch ging fast gar nichts. Für uns Grund genug, uns doch endlich eine richtige Schneefräse zu kaufen. Die habe ich gestern bei Bauhaus abgeholt – muss nur noch zusammengebaut werden. Wir hatten vorher noch das akkubetriebene Ryobi-Modell geholt, konnten diese aber wieder zurückgeben. Denn außer Schnee „streicheln“, kam da nicht viel bei raus. Der akkubetriebene Rasenmäher konnte deutlich mehr überzeugen. Schnee ist dann doch was Anderes als Gras.
Heute ist nach Regen und Plusgraden in den letzten Tagen von der ganzen Schneepracht nur noch vereinzelt ein dünner Streifen Matsch übrig. Aber es ist ja auch erst Mitte November und neuer Schnee kommt sicher.
Neben all dem hat sich Stefan nach einigen Überlegungen dann doch dazu entschieden Mitte Januar eine neue Arbeit anzufangen. Und scheinbar nicht zu spät, höre ich doch in letzter Zeit des Öfteren Klagen über einige Arbeitseinstellung im neu zusammengewürfelten Team. Das kommende Jahr wird also spannend für uns beide.
Zuhause haben wir daher etwas früher als sonst angefangen weihnachtlich zu dekorieren. Da es draußen inzwischen doch schon deutlich früher dunkel wird, seh’ ich auch kein Problem darin ein wenig gemütliche Stimmung zu schaffen. Und kommendes Wochenende können auch Plätzchen passend zum 1. Advent gebacken werden.