Bis zum Polarkreis und noch ein Stückchen weiter

  • Eine Reise von etwas mehr als 2400 km
    Eine Reise von etwas mehr als 2400 km
  • Probeübernachtung in Ingvasta
    Probeübernachtung in Ingvasta
  • Sollerön Campingplatz am Abend
    Sollerön Campingplatz am Abend
  • Sollerön Campingplatz am nächsten Morgen
    Sollerön Campingplatz am nächsten Morgen
  • Immer nur Geradeaus
    Immer nur Geradeaus
  • Ein kleiner Wasserfall
    Ein kleiner Wasserfall
  • Treffen sich zwei alte Camper unter einem Holzbären
    Treffen sich zwei alte Camper unter einem Holzbären
  • Campingplatz in Sveg
    Campingplatz in Sveg
  • Erinnerungen an unseren Urlaub 2006 in Östersund
    Erinnerungen an unseren Urlaub 2006 in Östersund werden wach
  • Unsere ersten Rentiere in "freier Wildbahn"
    Unsere ersten Rentiere in "freier Wildbahn"
  • Camping direkt am See
    Camping direkt am See
  • Sommeridylle
    Sommeridylle
  • Rentiere streicheln? Vergiss es...
    Rentiere streicheln? Vergiss es...
  • Coop in Arvidsjaur
    Coop in Arvidsjaur - früher mal via Webcam besucht.
  • Übersichtliche Zugabfahrtszeiten in Arvidsjaur
    Übersichtliche Zugabfahrtszeiten in Arvidsjaur
  • Arvidsjaur Flughafen - nicht mal ne Maus...
    Arvidsjaur Flughafen - nicht mal ne Maus...
  • Wir haben den Polarkreis erreicht...
    Wir haben den Polarkreis erreicht...
  • Ájtte Museum in Jokkmokk
    Im Ájtte-Museum kann man testen, wieviele Mücken man schlagen könnte...
  • Luleå mit altem Geschwisterchen
    In Luleå finden wir ein "Geschwisterchen" zu unserem WoMo
  • Renovierte Kirche in Luleå
    Renovierte Kirche in Luleå
  • Alte Kirchenstadt in Luleå
    Alte Kirchenstadt in Luleå
  • Luleå First Class Campingplatz
    Luleå First Class Campingplatz - gigantisch...
  • Luleå - alte Technik
    Luleå - alte Technik
  • Es geht wieder nach Hause
    Es geht wieder nach Hause

Unser großes Projekt „Anlegen eines Gartens“ ist abgeschlossen – soweit das geht – und mit Hilfe des permanenten Regens sollte das Anwachsen aller neuen Pflanzen kein Problem sein. Selbst der Rasen wächst wie „Hölle“ wenn er vertikutiert und gedüngt wurde und muss alle paar Tage kurzgemäht werden.
Auch wenn der häufige Regen den Pflanzen durchaus gefällt, schlägt es einem selbst voll auf’s Gemüt. Wer will schon seinen Sommerjahresurlaub im Regen und bei einstelligen Temperaturen erleben.

Während es nämlich in der restlichen Welt im Juli deutlich wärmer als üblicherweise war, wies die Wetterkarte doch einen kleinen, aber deutlichen blauen Punkt auf – genau über dem östlichen Norwegen und dem westlichen Finnland und logischerweise mittendrin: Schweden. Vielleicht hat uns ja der Regen zu doll beeinflusst, auf jeden Fall haben wir noch einige Pläne für Ingvasta für dieses Jahr. Es soll umgegraben werden, damit die ollen Baumstümpfe rauskommen und wir etwas mehr benutzbare Fläche bekommen. Sozusagen als Bauvorbereitung. Nun ist das mit Grabemaschinen nicht so einfach. Man kann sie zum Glück mieten, was aber recht kostspielig ist. Und jeden Tag hin- und herfahren kostet dann auch ganz schön. Also muss eine vorübergehende Wohnmöglichkeit her. Und so kam die Idee für ein Wohnmobil. Denn ein Wohnmobil kann selbst Frischwasser transportieren, hat zudem eine Wärmequelle und man kann auch darin kochen. Mitunter hat man auch Strom – mindestens soviel um ein Telefon aufladen zu können.

Leider sind in Schweden Wohnmobile unglaublich teuer. Aber nicht nur die Preise sind im Vergleich zu Deutschland unglaublich hoch, auch der angebotene Zustand lässt sich nur mit „abgerockt“ beschreiben. Ein Import aus Deutschland wäre also durchaus eine Möglichkeit. Durch Zufall haben wir dann bei Blocket eine Annonce gefunden „Husbil till salu“ (Wohnmobil zu verkaufen). Kein aussagekräftiger Titel und auch in der Beschreibung gab’s nicht viel mehr Information – außer das es gerade beim hiesigen TÜV besichtigt wurde. Unsere bisherigen Kenntnisse reichten aber aus, um es als altes Fiat Ducato Hobby 600 Wohnmobil zu identifizieren und auch zu verstehen, dass dieses außen graublau angemalt wurde. Naja, der Preis war in unserem Budget und angucken schadet ja nichts. Vor Ort machte das „blaue Wunder“ dann einen ganz passablen Eindruck – es roch nicht, war nicht zu doll abgewohnt und es sollten alle Geräte funktionieren. Hin- und her überlegt wurde es dann unser und so ging es damit nach Hause.

Den nächsten Tag verbrachten wir mit dem Putzen des Innenraums und dem Einkaufen von Campingartikeln (Teller, Tassen usw.) – ein Glück, das gerade Sommerschlussverkauf auf diese Artikel war. Und während wir so einpackten, wurde Stefan reisesüchtig.

Aber mit einem neuen, alten Wohnmobil gleich auf große Reise gehen? Wir testeten also eine Nacht in Ingvasta und befanden dass dies wohl möglich wäre. Es ging den Inlandsvägen (E45) nordwärts – ohne Ziel, einfach mal schauen, wie weit wir kommen. Und so stoppten und übernachteten wir das erste Mal in Sollerö und später dann in Sveg um einen Tag später dann in Östersund bei einem früheren Vermieter vorbeizuschauen. 2006 haben wir dort geurlaubt und irgendwie kamen trotz Regen Erinnerungen an den damaligen Urlaub auf. Wir übernachteten auf einem Campingplatz in Östersund und fuhren am nächsten Tag noch weiter nordwärts und sahen unser erstes Mal Rentiere in der freien Natur. Was waren wir erfreut und aufgeregt! Richtige Rentiere und dann noch mit Jungtieren. Wir fuhren nach einigen Fotos dann noch ein Stück weiter und campten auf einem schweizer-schwedischen Campingplatz in Sandsjönäs. Diesmal gab es für uns die freie Parkplatzwahl. Wir wählten einen direkten Platz am Strand des Sees. Irgendwie schon cool…

Am nächsten Tag ging es weiter über Arvidsjaur (inkl. eines vollkommen menschenleeren Flughafens) bis zur Polarkreis und sogar noch ein Stückchen weiter bis nach Jokkmokk. Dort haben wir auf einem weiteren Campingplatz übernachtet.

Nach einer regenreichen Nacht haben wir uns vormittags Ájtte angeschaut, das wohl umfassendste Museum zur Same-Kultur in Schweden. Danach ging es weiter nach Luleå, wo wir uns erst eine kleine Altstadt etwas außerhalb von Luleå anschauten und anschließend Halt auf einer riesigen Campinganlage machten. Neben der Campinganlage kann man sich noch ein paar alte Loks und Hänger anschauen. Sollte man mit Familie unterwegs sein, so bräuchte man die Campinganlage gar nicht mehr verlassen. Mit Spiel und Spaß wird für alle gesorgt, einschließlich dem möglichen Tunens des Wohngefährts mit z.B. neuen Alufelgen. Ein Campingplatz so ganz und gar nicht nach meinen Vorstellungen. Unglaublich teuer (im Vergleich zu den bisher gewohnten Campingplatzpreisen), unglaublich groß und einfach nur Massenabfertigend. Nach einer Nacht dort, ging es, mit einem kurzen Zwischenstopp in Umeå, wieder nach Hause.

Mehr als 2400 km sind wir mit unserem neuen, alten Wohnmobil gefahren und waren dabei so weit oben im Norden von Schweden wie nie zuvor. Klar kann man noch weiter nördlich fahren – aber was bisher noch nicht war, kann ja eines Tages noch werden.

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