Musste das wirklich sein?
Nein, es musste nicht, aber es war und ist klasse, dass wir es uns gekauft haben – unser neues Auto! Und da wollten wir keine – in jedem Fall nur wenige – Kompromisse eingehen und haben uns für das teurere Modell entschieden. Schließlich soll uns das gute Stück ein wenig länger erhalten bleiben.
Die Überlegung, ein Cabrio anzuschaffen, hatten wir schon eine Weile. Nur waren wir uns nicht wirklich sicher, ob es als einziges Fahrzeug auch reicht. Zudem soll es auch bei den hiesigen klimatischen Bedingungen funktionieren, im Sommer wie im Winter. Nach einigen Überlegungen entschieden wir uns daher für ein Blechdach-Cabrio. Und nach weiterem Hin und Her entschieden wir uns gegen einen SLK und für einen VW EOS (auch EOSine genannt).
Nach eben solcher hatten wir hier in Schweden schon eine Weile geschaut, schließlich soll auch ein Cabrio als einziges Fahrzeug ein Kompromiss zwischen Spaß und Nutzen sein. So hat die EOSine eben ein Stahlblechdach, mit geöffneten Dach ein Kofferraumvolumen von 205l, was ganze 4 Liter kleiner ist als bei unserem New Beetle, welcher immer zu ist. Mit geschlossenem Dach hat die EOSine sogar ein Kofferraumvolumen von 380l, was widerrum sogar das unseres Citroen C3 um knapp 100 Liter übertrumpft.
Leider war die Auswahl an Automatikfahrzeugen zu akzeptablen Preisen in Schweden bei Null. So blieb uns nur das Suchen und Kaufen in Deutschland. Und so hatten wir für unsere Woche Urlaub in Deutschland einige Fahrzeuge ausgesucht. Neben Berlin fand sich auch ein Modell in Wolfsburg. Geworden ist es dann doch eine EOSine aus Berlin. Immerhin hat so unser Emigrant aus Mexiko (der New Beetle wurde dort gebaut) ‘mal die Heimat seines Vorfahren (VW Käfer) kennengelernt.
Neben einigen Extra-Kilometern kam noch einiges an Bürokratie von deutscher Seite hinzu. So kauft man nicht nur ein Auto bei einem Autohaus und kann dann losfahren (wäre so durchaus in Schweden möglich), nein, man muss mit dem Fahrzeugbrief zur Zulassungsstelle und ein Ausfuhrkennzeichen (das mit dem roten Balken) beantragen. Dafür bedarf es einer extra Versicherung, Fahrzeugbrief, Fahrzeugschein, dem Antrag sowie einem gültigen Ausweis/Pass und natürlich Geld und viel Zeit. Schließlich will auch der oder die deutsche Beamte beschäftigt werden.
Die Heimreise von Berlin nach Stockholm erfolgte dann mit zwei Autos. Hier angekommen, haben wir dann den Antrag auf ein sog. “Ursprungsprotokoll” beim Transportstyrelsen ausgefüllt, unterschrieben und samt original Fahrzeugbrief und original Fahrzeugschein sowie einer Kopie des Kaufvertrages per versichertem Brief (“rekommenderad inrikes brev”) nach Örebro geschickt. Zudem sind 700kr zu bezahlen, die vor dem Besichtigungstermin beim Transportstyrelsen angekommen sein müssen. Ohne den registrierten Geldeingang wird der gesamte Vorgang auch nicht begonnen.
Nun warten wir also auf die Bestätigung und dann einen Termin bei der “bilprovning” (dem schwedischen TÜV), bei dem unsere EOSine ein schwedisches Kennzeichen bekommt und damit “eingeschwedischt” wird.
Unser New Beetle wurde noch einmal ordentlich aufgemöbelt und steht nun bei Blocket zum Verkauf. Vermissen werden wir die “runden Ecken” schon. Denn auch nach einigen Jahren auf dem Buckel genießt der New Beetle einen gewissen “Welpenschutz”. Er wird schnell unterschätzt (z.B. auf der Autobahn, wenn man mit knapp 180km/h angekrabbelt kommt) und gerne angelächelt…