E Dreihundert Irgendwas

Der zweite Besuch am Mittwoch bei der Arbetsförmedlingen brachte mir nicht viel Neues. Mein dortiger Betreuer konnte doch kein Deutsch, machte aber von sich aus den Vorschlag für das nächste Treffen einen Dolmetscher zu bestellen.

Wir haben es dann aber auf ”schwenglich” versucht. Erstaunlicherweise habe ich (hoffe ich mal) doch alles ganz gut verstanden. Auch konnte ich meine Fragen usw. verständlich machen. Ein neuer Termin ist nun für Ende April vereinbart.

Zu diesem Termin soll ich meine Bankdaten mitbringen und eine Liste mit schon verschickten Bewerbungen.

Einige Besonderheiten gab es dann aber doch, im Vergleich zu dem bisher bekannten aus Deutschland:

– so bekomme ich in Schweden immer nur das Arbeitslosengeld rückwirkend für die Tage ausgezahlt, die seit dem letzten Treffen vergangen sind. Hätte er also heute eine Auszahlung veranlasst, wäre diese nur vom 01.04. – 08.04.09.

– mein Arbeitslosengeld bekomme ich entgegen der Aussage der Mitarbeiter der Agentur für Arbeit in schwedischen Kronen auf mein schwedisches Konto. Es wäre also der Erhalt eines deutschen Kontos dafür nicht notwendig gewesen.

Das Gespräch selbst lief sehr geordnet nach einem Leitfaden:
– erst die Überprüfung und Bestätigung meiner Person,
– dann das Erklären der von der Agentur für Arbeit erhaltenen Papiere,
– dann Informationen zum Skatteverket, Migrationsverket, Försäkringskassa, SFI-Kurs (alles schon erledigt *g*),
– das Bedienen des Portals der Arbeitsförmedlingen zum Job finden sowie weiterer Portale (workey.se).

Eine Besonderheit für mich bei der Försäkringskassa:
Solange ich noch Leistungen aus Deutschland erhalte, bin ich auch weiterhin bei der deutschen Krankenkasse versichert. Sollte ich also krank werden, muss ich erst zur Arbeitsförmedlingen, da diese der Försäkringskassa bestätigt, dass ich Leistungen aus Deutschland erhalte.

Eine weitere Besonderheit:
Solange ich Leistungen beziehe, darf ich nicht (mal so) nach Deutschland oder woanders hin, um z.B. Besuche oder Urlaub zu machen. Schließlich bin ich ja hier, um einen Job zu finden.

Mein Lebenslauf hat er sich genau angeschaut und war begeistert (Ein großer Dank an alle Helfer hier). Ein Anschreiben muss aber natürlich dazu, was aber eben für jede Firma persönlich ist.

Auf meine Frage, wie es denn mit einem Sprachkurs aussieht, hat er mir die Folkuniversitetet empfohlen. Dort kostet der Kurs leider etwas, soll aber gut sein. Er hätte auch nichts einzuwenden, wenn ich dort Tagsüber lerne und abends meine Bewerbungen schreibe.

Wie mir eine Freundin hier schon mitteilte, ist es dem schwedischen Arbeitsamt also vorerst ”egal”, was ich hier mache. Schließlich bekomme ich die Leistung aus Deutschland und nicht von den Schweden.

Und noch eine “Kleinigkeit” hat er mir mitgeteilt.
Sobald ich für mindestens einen Tag hier in Schweden Vollzeit arbeite, habe ich Anspruch auf Hilfe vom schwedischen Arbeitsamt. Dazu muss ich dann ein E Dreihundert Irgendwas (E 303, E 301 ??) von der Agentur für Arbeit aus Deutschland ausfüllen lassen. Dies funktioniert aber nur, weil ich die entsprechende Zeit, um Anspruch auf Hilfe zu erhalten, in Deutschland gearbeitet habe. D.h. ich kann meine deutsche Arbeitszeit hier anrechnen lassen.

Zum Schluß hat er mir – auf meine Frage – noch eine Broschüre gegeben (einmal schwedisch/einmal englisch), wie eine Bewerbung aufgebaut sein sollte.

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