Ohne Auto

Seit ungefähr zwei Wochen haben wir nun gar kein Auto mehr – auch unser “kleiner Dicker”, der Citroen, ist verkauft.
Schon Anfang des Jahres stand die Frage im Raum, brauchen wir das Auto wirklich? Können und wollen wir es verkaufen? Damals hatten wir uns dagegen entschieden. Im Gegensatz zum BMW hatten wir keine Eile dabei. Wir setzten uns einen guten Preis als Ziel, stellten ihn etwas teurer bei Blocket ‘rein und schauten, was passiert.

Erst dauerte es etwas, dann tröpfelten schließlich Interessenten herein. Die Erste war ein junges Mädel, sie hatte gerade erst ihren Führerschein bekommen. Ihr Vater (oder war es der Opa?) war mit dabei und kam sich mächtig fachkundig vor. Beide schmissen sie die Türen so dermaßen, dass wir Angst hatten, dass sie sich verbiegen würden. Bei der kurzen Probefahrt wurde mir dann auch leicht komisch, wie die beiden fuhren. Er so nach dem Motto “die anderen haben sich mir anzupassen, das ist schon richtig so, wie ich es tue”, und sie nahm beim Einbiegen in eine Straße einem Motorradfahrer erst mal die Vorfahrt. Zum Glück war es Tempo 30 und es ist nichts passiert. Preislich hatte er sich sein Limit gesetzt, doch das war bei weitem zu wenig. So ließen wir sie ziehen.

Die zweiten Interessenten waren eine kleine Familie, die ihren Mitsubishi Colt austauschen wollten. Richtig gesprächig waren sie nicht, aber sehr interessiert. Sie wollten sich dann am nächsten Tag bis Mittags melden. Nach der deutschen Kultur weiß man ja, was das durch die Blume heißt – wir hören nie wieder was von ihnen. Leider gilt dies wohl auch für die Schweden, zumindest für diese – wir hörten nichts mehr.

Der dritte Kandidat schließlich war ein junger Mann in unserem Alter, der gerade seinen Passat verkauft hatte und ein kleineres und sparsames Auto suchte, um damit von Stockholm nach Södertälje zur Arbeit zu pendeln. Er schaute sich mit seinem Vater alles genau an, sie schauten sogar in den Motorraum, meinten aber: ‘Ja, ist ein Auto’ – was soll man zu den modernen, hinter Plastik verpackten Motorräumen auch anders sagen. Jedenfalls waren sie soweit zufrieden und kauften das Auto dann auch.

Anmerkung zur Ummeldung/Verkauf eines Autos in Schweden

In Schweden ist es wirklich einfach, ein Auto zu (ver)kaufen, nicht zuletzt deswegen, da das Kennzeichen zum Auto gehört und dieses sein Leben lang behält. Auf dem Registreringsbevis (gleichbedeutend mit dem Fahrzeugschein) schreibt man einfach seine Personennummer drauf, füllt die Angaben zum neuen Halter aus und schickt es ans Transportstyrelsen. Ein oder zwei Tage später kann man dann online sehen, dass die Anzahl der registrierten Halter erhöht wurde und bekommt noch einen Tag später Post, dass die Ummeldung erfolgreich war.

Für die Versicherung gibt es eine 3-Tages-Übergangsfrist vom alten Besitzer aus, der neue Besitzer ist selbst verpflichtet sich direkt um eine eigene zu kümmern. Das geht hier allerdings auch selbst am Sonntag: einfach anrufen, das Kennzeichen sagen, was man gerne hätte (Haftpflicht-, Teil- oder Vollkasko) und das war’s. Für den Verkäufer läuft alles automatisch, da das Transportstyrelsen die Ummeldung direkt an die Versicherung meldet. Man bekommt innerhalb einer Woche nach erfolgreicher Ummeldung Post, dass die Versicherung beendet ist und das ggf. zu viel gezahltes Geld überwiesen wird – fertig.
Im Gegensatz zu Deutschland bekommt man die Steuer nicht! anteilig zurückerstattet, diese hat man praktischerweise dem Käufer “geschenkt”.

Hier noch die letzten Bilder unseres treuen Gefährten:

2 Responses

  1. alex says:

    Ich kann euch statt einem spritfressenden alten BMW einen Skoda Octavia RS Combi empfehlen. Besonders als Diesel (2.0, 170 PS, 350 Nm) und ganz besonders in Raceblau Metallic ;-). Ich bin nach 1,5 Jahren immer noch sehr zufrieden. Auch wenn das Relax- und Cruisinggefühl nicht ganz mit dem des BMW Automatik zu vergleichen ist: Mehr Kofferrauminhalt als z.B. ein aktueller Audi A6 Avant, Verbrauch <7l / 100km, zügig gefahren. Und da ihr auf Extras steht: Xenon, Teilleder, 6-Gang, Sportfahrwerk, 2-Zonen-Klima serienmäßig, dazu Navi (RNS510, also 20GB Festplatte, SD-Slot, MP3, DVD), alle Rückspiegel autom. abblendbar, kühlbares Handschuhfach, ab Werk getönte Scheiben, 18-Zoll Alus, etc, etc, etc. Bilder und weitere Infos auf Anfrage. Gruß nach Norden.

  2. stefan says:

    Ein solcher war auch schon im Gespräch. Allerdings ist es schwer, einen mit Automatik zu finden. Und Diesel sind hier steuermäßig recht teuer…
    Viele Grüße, vielleicht sieht man sich mal wieder per Videochat?

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